Definition:
Der Affekt ist eine vorübergehende Gemütserregung oder „Gefühlswallung", die durch äußere Anlässe oder innere psychische Vorgänge ausgelöst wird. Anders als bei einer Stimmung ändert sich die Gefühlstönung dabei meist jedoch nur für kurze Zeit.
Abgrenzungen:
Affekt ist eine besondere Qualität des Fühlens. Die definierenden Merkmale sind eine relative Quantität (in Relation zur Grund) und eine allgemeine Erregung. Seine jeweilige Benennung (zum Beispiel Angst, Trauer, Neugier usw.) erhält der Affekt von der Emotion, die er in Gang bringt und der er sprachlich zugeordnet wird. So kann zum Beispiel Eifersucht nicht nur in Gestalt des Affektes auftreten, sondern auch als Gefühl, als Zwangsgedanke, als Motiv usw. Aus dem Kontext der sprachlichen Verwendung (zum Beispiel rasende Eifersucht) geht dann hervor, ob Affekt oder eine andere Qualität von Gemütsbewegung gemeint ist. Affektiv oder gefühlsbetont wird somit ein Verhalten genannt, das überwiegend von Gemütserregungen und weniger von kognitiven Prozessen bestimmt wird.
Konkrete Beispiele:
Typische Affekte sind z. B. Zorn, Hass und Freude. Affekte haben eine Ausdrucksdimension, eine körperliche und eine motivationale Dimension. Ein Lächeln kann beispielsweise ein Ausdruck für den Affekt Freude sein, Erröten im körperlichen Bereich ist bezeichnend für den Affekt Scham. Der Impuls, mit der Faust auf den Tisch zu hauen, ist eine charakteristische Motivation aus dem Affekt Wut heraus.
Allgemein wird unter Affekt auch ein besonders intensiv erlebtes Gefühl verstanden, das mit deutlichen körperlichen Begleiterscheinungen verbunden ist. Oft typische Merkmale eines Affekts sind: tiefes Erleben und eingeengtes Bewusstsein, verminderte willentliche Kontrolle (was Affekthandlungen begünstigen kann), schnell anspringende emotionale Reaktion auf einen situativen Reiz hin, wird also kurz und intensiv erlebt (im Vergleich zur Emotion), ist schwer kontrollierbar und gegenstandsbezogen und geht mit einer starken Verhaltenstendenz einher.
Angrenzende Begriffe:
Gefühl, Emotion, Motivation,
Literaturhinweis:
Psychodynamik der Emotionsstörungen_. In: Klaus R. Scherer (Hrsg.): Enzyklopädie der Psychologie. _C/IV/3. Hogrefe, Göttingen 1990, ISBN 978-3-8017-0520-6, S. 630–705
Verwendete Quellen:
Wikipedia, Gabler Wirtschaftslexikon